…entscheidet oft über Gelingen oder Nichtgelingen;
Streckenverlauf meiner Jerusalemway Wanderung
Unterstützung für meine mentale Vorbereitung für dieses Projekt hab ich mir aus 3 Büchern geholt, sowie aus persönlichen Gesprächen mit Johannes Aschauer aus Arbing und Christian Rutishauser aus Zürich; beide haben bereits persönliche Erfahrungen aus ihrer Pilgerung von Österreich bzw Schweiz nach Jerusalem
…das ist der Titel eines Buches, das mich inspiriert hat, in Wochen zu denken.
4.000 Wochen, das ist die durchschnittliche Lebensdauer eines Menschen; davon hab ich bereits 3.400 hinter mir – es bleiben also noch ca 600 Wochen, um etwas spannendes zu erleben und interessante, sinnvolle Projekte umzusetzen.
Davon werde ich demnächst ca 40 Wochen einer Reise widmen, einer Wanderung, die ich schon lange in mir „herumtrage“ –
ca 6.400 km in 40 Wochen – zu Fuss von Spanien nach Jerusalem; im Durchschnitt ca 160 km in der Woche mit einem Ruhetag;
Am 14.März 2023 flieg ich von Zürich über Madrid nach Pamplona und am 15. März starte ich die Fortsetzung meiner Wanderung „von Spanien nach Jerusalem„
nach einem Ruhetag, mit frischen Kräften in den neuen Tagentlang des Flughafens verlasse ich Burgos in dieser Gegend bin ich wieder alleine
Nach einem verdienten Ruhetag ihn Burgos bin ich wieder voll motiviert auf dem Weg Richtung Frankreich;
diesen Ruhetag nutzte ich auch dazu, um einen alten ungebetenen Freund loszuwerden; ein Hühnerauge, das mich in den letzten Tagen ein bisschen beschäftigt hatte, wurde „das Opfer“ einer Podologin 😊
kurzer Gedankenaustausch mit Paul aus England
27. Tag, 30 Km, 7 Std 28 min
Sonntag 8.3.2020, von Ages nach Belorado
Der FrühstücksWirt von Ages war mit dem JerusalemWayZeichen vertrautCoffee-Time mit Martin aus Hannover endlose Weite und Zeit für allerlei GedankenTreffen unter Landsleuten,Christoph aus Graz, sein Ziel: zuerst Santiago und dann der PCT/Pacifik Crest Trail in den USA: „alles Gute“ dafür Christoph👍
viele Begegnungen am heutigen Tag
28. Tag, 25 Km, 6 Std 54 min
Montag 9.2.2020. von Belorado nach Santa Domingo de la Calzada
interessante Begegnung mit Cryan und Maryon aus Schottland, die mit einem Beiwagerl unterwegs waren…Andres aus Argentinien, er ist Koch, lebt nun in Logroño; seine Vorfahren haben spanische und italienische Wurzeln der Dorfbrunnen von Villamayor del Riobeeindruckende Wolken-/Lichtspiele auf der heutigen Etappe
Bei Sonnenschein und wärmeren Temperaturen ging es heute in die neue Woche; ab morgen ist mit über 20 Grad frühlingshaftes Wetter zu erwarten
unterwegs mit einer Tortilla gestärkt
29. Tag, 23 Km, 5 Std 38 min
Dienstag 10.3.2020 von Santo Domingo nach Najera
frühlingshafte Temperaturen, bis 23 Grad, erwarten mich heute…und zwischendurch eine kleine Pause…in Gedanken versunken…
hier beginnt die bekannte Rioja Weingegend
30. Tag, 32 Km, 7 Std 33 min
Mittwoch 11.3.2020, von Najera nach Logroño
frisch eingecremt in den heutigen sonnigen 🌞Tagdie heutige Etappe führt durch eine herrliche Weinlandschaftein Blick zurück auf Navarreteam Ende des heutigen Tages liegt mir nach 29 km Logroño zu Füßen
genau vor 4 Wochen bin ich in Finestere losgegangen, in 1 Woche werd ich in Frankreich sein und so Gott will in 9 Monaten in Jerusalem
Unterhaltung mit einem Pilger aus Frankreich, obwohl wir keine gemeinsame Sprache finden
31. Tag, 32 Km, 7 Std 55 min
Donnerstag 12.3.2020, von Logroño nach Los Arcos
mit so einem Frühstück kann es nur ein toller Tag werden Ruine der Kirche San Pedro in VianaZiel des heutigen Tages war nach circa 30 km Los Arcos
auch dieser „Vierbeiner“ brauchte eine Pause
32. Tag, 23 Km, 5 Std 30 min
Freitag 13.3.2020, von Los Arcos nach Estella
frisch eingecremt in einen neuen sonnigen Tag
heut hatte ich Gelegenheit, meinen Rucksack abzuwiegen, genau 11,8 kg – ich dachte er wäre leichter;
wahrscheinlich hat es damit zu tun, dass ich selbst bereits ca 10 kg an Gewicht verloren hab
Marco aus Hamburg, Weitwanderer, ist schon 2 Jahren unterwegs und der Erste, der in meine Richtung geht, wanderte zuerst von Hamburg nach Lissabon, und jetzt wieder zurück nach Hamburg der Weinhahn bei der Bodegas Irache bleibt leer
Heute bin ich das erste Mal am zweifeln, ob es logistisch in nächster Zeit überhaupt möglich ist, meinen Weg fortzusetzen, geschweige zu beenden.
Die Ereignisse in Spanien überstürzen sich und das erste Mal kriege ich es hautnah mit, was es bedeutet, Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Coronavirus zu spüren; alle Herbergen am Camino sind ab heute geschlossen.
Polizisten riegeln öffentliche Kinderspielplätze mit Absperrbändern ab; an den Kassen in Bars und Superläden wird nur mehr mit Handschuhen bedient; Empfehlungen, Hotels und Restaurants zu schließen, sind ab heute publik
Sonntag 1.3.2020, von Sahagun nach Calzadilla de la Cueza
mit einem super Frühstück begann der heutige Tag Vorboten der „Meseta“über Felder, Wiesen und Äcker führte mich der heutige Weg
Die heutige Etappe führt mich über circa 23 km nach Calzadilla, wofür ich circa 6 Stunden brauche. Calzadilla ist der Ausgangspunkt für eine 19 km lange Gerade, auf der es sogut wie nichts gibt, kein Haus, keine Bar, keine Wasserstelle, absolut nichts.
Heute ist Sonntag, überall ist es still, es gibt fast keinen Verkehr; fast wie ausgestorben liegt mir Sahagun zu Füßen, als ich mitten am Vormittag diese Stadt verlasse. Das Wetter ist sonnig, aber sehr windig und kalt. Gottseidank hab ich heut Rückenwind, denn das erleichtert die Wanderung.
am Ende des heutigen Tages erwartete mich eine Riesenportion Paella
21. Tag, 35 Km, 9 Std
Montag 2.3.2020, von Calzadilla de la Cueza nach Población de Campos
Einstieg in die Mesetaheut Nacht scheint es geregnet zu haben der Kälte ausgesetzt Wellness für die Seele
hatte heute wieder Rückenwind, und das war wieder optimal;
die heutige Etappe war der Startschuss für die Meseta; das Herzstück der Meseta ist eine 18 km lange Gerade, auf der sich kein Haus und keine Wasserversorgungsstelle befindet, diese Gerade zählt zu den Härtesten, für viele aber auch zu den spirituell aufregendsten des ganzen Caminos. Die absolut ebene und schattenlose Landschaft stellt für viele Pilger eine echte Herausforderung für Körper und Geist dar. Besonders im Sommer, wenn es Temperaturen über 40 Grad hat ist es wichtig, genügend Wasser und eine Kopfbedeckung zu haben.
die längste Gerade am „Camiño“
22. Tag, 29 Km, 6 Std 26 min
Dienstag 3.3.2020, von Población de Campos nach Castrojeriz
die ersten Pilger, die mir heutfrüh entgegenkamen seit heute liegt die Meseta mehr oder weniger hinter mirdiese Tiefebene hab ich heute hinter mir gelassen
Vom Frühling bis Winter, alle 4 Jahreszeiten werde ich durchwandern. Wieviel Sonnentage, wieviel Regentage und wieviel Schneetage warten auf mich?
Die Regentage dürfte ich schon verbraucht haben, insgesamt vier Tage waren es bisher, genausoviele hatte ich vor zwei Jahren, innerhalb von 145 GehTagen, von Österreich nach Santiago
noch 2 TagesEtappen bis Burgos
23. Tag, 21 Km, 5 Std 48 min
Mittwoch 4.3.2020, von Castrojeriz nach Hornillos del Camino
heute vor 3 Wochen begann ich meine Wanderung, ca 600 km geschafftviele Begegnungen mit entgegenkommenden Pilgernheute ein Beitrag in der „Kärntner Krone“
Täglich bin ich zwischen 6 und 9 Stunden unterwegs, mit einer Tagesdistanz von circa 20 bis 40 Kilometern. Ruhetage sind zum Teil wetterabhängig, bzw. je nach körperlicher Verfassung, so circa alle 10 Tage.
von ihm wurde ich heute köstlich bewirtet
24. Tag, 23 Km, 6 Std 52 min
Donnerstag 5.3.2020, von Hornillos del Camino bis Burgos
der heutige Tag begann mit Regennach 2 Stunden war der Tag wieder in Ordnung Cathedrale von Burgos, sehr beeindruckend
zufrieden in Burgos angekommen
wenn es regnet, ist alles sehr beeinträchtigt: die Stimmung ist nicht mehr die Beste, die ganze Kleidung wird nass, die Schuhe trocknen nicht mehr so richtig bis zum nächsten Tag…
zwei Hilfsmittel die mich täglich unterstützen: eine OrientierungsApp und eine WetterApp
25. Tag: RUHETAG in Burgos
Freitag 6.3.2020
Vor 7Jahren bin ich bei meinem 1. Camino in Burgos mit einer Verletzung angekommen, die mich damals zu einer 3 tägigen Pause zwang. Damals war ich gerade 300 km unterwegs. Ich wollte deswegen meinen Camino abbrechen und nach Hause fahren.
Eine Begegnung mit einem Amerikaner, namens John, habe ich zu verdanken, dass es anders gekommen ist. In einem Gespräch mit ihm hat er es in 5 min geschafft, meine Gedanken komplett umzudrehen.
Er motivierte mich weiterzugehen, und zwar mit „short steps“.Nur durch seine Motivation und die Begegnung mit ihm, habe ich es nach Santiago geschafft.
An diese Situation habe ich mich erinnert, als ich in Burgos angekommen bin. Ich war danach mit John jahrelang in Kontakt, er ist jedoch vor ca 4 Jahren an Krebs verstorben .
Montag 24.2.2020, von Villafranca über Ponferrada nach Molinaseca
mit Sonnenschein starte ich in den heutigen Tag
Nach dem gestrigen Ruhetag, gut erholt,geht’s heute über circa 30 km von Villafranca nach Molinaseca ; das ist eine eher flache Etappe, bevor es morgen steil nach oben zum Cruz de Ferro geht; am Ortsende von Villafranca geht es entlang von Weingärten, wunderschön mit den ersten Sonnenstrahlen, und ohne Gegenverkehr in die neue Woche.
Dann die erste Begegnung mit Rudolf, einem Franzosen, der von Saint Jean-Pie de Port gestartet ist
Man sagt, der frühe Vogel fängt den Wurm, aber bei mir ist es nicht so, denn vor 9:00 Uhr komme ich fast nicht auf die Beine, um loszugehen…
eine kleine Stärkung zwischendurch “Buen Camino“ heißt es überall…
15. Tag, 28 Km, 7 std 10 min
Dienstag 25.2.2020, von Molinaseca nach Rubinal del Camino
heut steht mir ein steiler Aufstieg bevorNebel und Regen begleiten michSantiago ist jetzt schon 230 km entfernt
Sehr steil nach oben ging es heute in der Früh, die ersten 10 km waren circa 1.000Höhenmeter zu überwinden.
Heute bin ich wieder sehr früh losgegangen, um 8:30 Uhr mussten wir die Albergueverlassen. Regen begleitete mich von Beginn an, dazu kam noch Wind und kalte Temperaturen.
Wenn mir keiner mehr entgegenkommt,ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass ich mich verlaufen habe.
heutige Etappe, steil nach oben zum Cruz de Ferro
Cruz de Ferro, das Eisenkreuz, ist einer der symbolträchtigsten Punkte des Jakobsweges. Über einen großen Steinhaufen erhebt sich ein 5 m hoher Eichenstamm, der an seiner Spitze ein Eisenkreuz trägt. Das Ablegen eines Steines gilt hier als symbolisches Zeichen für das Ablegen innerer persönlicher Lasten.
Cruz de Ferro
16. Tag, 40 km, 8 Std 57 min
Mittwoch 26.2.2020, von Rubinal del Camino über Astorga nach Hospital de Órbigo
über weite Strecken war ich heut allein unterwegs heut hab ich eine längere Etappe geplant der erste Pilger ist heut erst nach 10 km in STA. CATALINA DE SOMOZA aufgetaucht Was wird alles in dieser Zeit geschehen, in der ich auf dem Weg nach Jerusalem bin…? Wie wird sich die Welt in dieser Zeit verändern…? Welche Veränderung wird dieser lange Weg für mich bringen…?
viele Fragen gehen einem durch den Kopf, wenn man lange Strecken alleine unterwegs ist. Erst die Kombination aus Einsamkeit, die vielen Kilometer und mit Dir allein sein, lässt dich in dein Innerstes vordringen, und da gibt es kein Ausweichen – Gedanken die kommen, kannst Du nicht einfach abstellen.
die Kathedrale in Astorga, sehr beeindruckend von dieser Frau aus Astorga bekam ich diesen Glücksbringer (Santa Maria) mit auf meinen Weg
17. Tag, 28 Km, 6 Std 50 min
Donnerstag 27.2.2020, von Hospital de Órbigo nach La Virgen del Camino
gut gestärkt in den heutigen Tagdie heutige Etappe führt mich bis kurz vor León parallel zu einer verkehrsreichen Straße
Die heutige Etappe führte neben einer verkehrsreichen Straße entlang und zählt daher nicht unbedingt zur schönsten Teilstrecke des Jakobsweges; es war sehr windig und auch ziemlich frisch.
am Abend gab‘s Cecina de León
18. Tag, 29 Km, 6 StD 39 min
Freitag 28.2.2020, von La Virgen del Camino über León bis Mansilla de las Mulas
mit frühlingshaftem Wetter nach León am Museum von León vorbei……zur Catedral de León, sehr beeindruckend überall Wegweiser für den Camino
die heutige Etappe nach León war landschaftlich ebenso wenig interessant wie am Tag zuvor, die Strecke verlief auch entlang von verkehrsreichen Straßen;
die gotische Catedral de León aus dem 13. Jahrhundert ist hier eine besondere Sehenswürdigkeit
fast die Hälfte der Strecke in Spanien ist hinter mir
19. Tag, 40 Km, 9 Std 45 min
Samstag 29.2.2020, von Mansilla de las Mulas bis Sahagun
Wind und Kälte…ein Vorgeschmack auf die Mesetalädt zum Verweilen einElektrolyte auffüllen
Heute ist bewölkt und ein gutes Wanderwetter, ich hoffe dass das Wetter hält und dass nicht plötzlich der Regen auftaucht.
Wind 💨 und Kälte begleiten mich heute wieder. Ich musste das zweite Mal meine Handschuhe auspacken
heute war der letzte Regentag für die nächsten 2-3 Wochen
nicht nur Regen, auch starker Wind sorgte heute für schlechte Verhältnisse
Die heutige Etappe von Santiago nach Pedrouzo war überwiegend von Regen und starkem Wind geprägt. Aber so wie es aussieht, kommt in den nächsten 2 Wochen fast frühlingshaftes Wetter auf mich zu. Um diese Zeit ist es schwierig, eine offene Herberge zu finden – sehr viele Herbergen sind wegen Renovierungsarbeiten oder überhaupt über die schwache Pilgerzeit geschlossen. So musste ich heute in eine Pension ausweichen.
Heute hatte ich schon wesentlich mehr „Gegenverkehr“ als auf der Strecke von Finestere nach Santiago. Pilger aus Brasilien, Polen, Japan, Südkorea und Spanien begegneten mir auf der heutigen Etappe. Die meisten pilgern nur bis Santiago.
auch bei Regen wird gepilgert
7. Tag: 37 km, 8 Std 24 min
Montag 17.2.2020, von Pedrouzo nach Melide
mit Sonnenschein beginnt die neue Woche, ob dies nachhaltig wird, werden wir sehen…wieder eine Begegnung mit einem Koreaner
für diesen Pulpo bin ich heut 37 km nach Melide gegangen
nach dem gestrigen Tag mit viel Wind und Regen hab ich auf heute gut geschlafen und war gut vorbereitet auf eine längere Etappe; länger auch deshalb, da ich unbedingt nach Melide, der Pulpohochburg, kommen wollte.
Es ist schon interessant, wenn man am Abend todmüde ins Bett fällt, wie einem dann am nächsten Tag die Füße weitertragen, als ob nichts geschehen wäre. Voraussetzung natürlich, man behandelt sie gut; dass heißt: jeden Tag nach einer heißen Dusche die Füße mit Fussbalsam pflegen.
Nach einem Gespräch mit einem Koreaner der mir entgegenkam, war mir klar, warum derzeit so viele Koreaner am Camino unterwegs sind; mindestens 20 hab ich die letzten Tage getroffen. Im koreanischen Fernsehen lief vor kurzem ein Film über den Camino und jetzt ist gerade Ferienzeit, die von vielen für eine Wanderung am Camino genützt wird – aber fast alle wandern „nur“ von Sarria nach Santiago, das sind gerademal 120 km.
8. Tag: 16 km, 3 Std 47 min
Dienstag, 18.2.2020, von Melide nach Palas de Rei
Ponte Furelos kleine Pause bei Sonnenschein gemeinsam beim Pilgermenü
täglicher Kontakt und kurzes Gespräch mit anderen Pilgern aus verschiedensten Ländern wie Deutschland, Irland, Polen, Italien, USA, Brasilien, Korea, Taiwan, Japan, Griechenland, Spanien…
ich werde natürlich sehr oft darauf angesprochen, warum ich in die entgegengesetzte Richtung wandere, und wenn sie von meinem Pilgerziel „Jerusalem“ hören, da gibt es dann schon verschiedenste Reaktionen; erstaunt von meinem Vorhaben sind sie alle.
In Santiago de Compostella hab ich noch ein paar Gepäckstücke nach Hause geschickt, insgesamt waren es circa 1,5 kg, womit sich mein Gesamtgepäck jetzt inkl. einer Flasche Wasser bei circa 10,5 kg einpendelt.
Schon beim letzten Camino vor 2 Jahren hab ich einen Vergleich zum realen Leben feststellen können: wenn das Gewicht auf den Schultern zu groß ist, wird man auf die Dauer krank oder man muss entschlacken und etwas von der Last abgeben.
9. Tag: 27 km, 6 Std 17 min
Mittwoch 19.2.2020, von Palas de Rei nach Portomarin
mit einem tollen Sonnenaufgang in den Tag gestartet die ersten wärmenden Sonnenstrahlen
die gesperrte Eisenbrücke über den Stausee bei Portomarin
Schön langsam habe ich meinen Rhythmus gefunden, der nicht nur von mir abhängt, sondern auch von den derzeit offenen Herbergen.
Das Wetter ist stabil, sonnig, in der Früh jedoch noch sehr frisch; wenn ich losgehe hat es meistens ca 2-5 Grad; Hemd, Fliesjacke und leichte Daunenjacke machen es aber angenehm. Gegen Nachmittag steigen die Temperaturen dann auf 10-11 Grad.
Heute ist mir fast einmal das Herz stehengeblieben als drei kläffende Hunde mit knirschenden Zähnen quasi aus dem Nichts auf mich zusprangen, im Rückwärtsgang konnte ich mich langsam von ihnen entfernen; uff, nochmal Schwein gehabt😧
nicht alle sehen so harmlos aus wie dieser
10. Tag: 37 km, 8 std 37 miN
Donnerstag 20.2.2020, von Portomarin über Sarria nach Samos
es liegt noch alles im Nebel
So früh bin ich noch nie losmarschiert. Eine Nebelsuppe hängt noch über dem Stausee von Portomarin. Meine Wanderung führt mich heute über Sarria nach Samos. Ab Sarria pilgern die meisten Leute, die von Übersee kommen, nach Santiago, das sind circa 120 km; diese Strecke ist notwendig um die begehrte Compostella zu bekommen, d.h. die sogenannte Pilgerurkunde, wenn man den Nachweis der Stempel im Pilgerpass von Sarria bis Santiago erbringt
nach circa 1 1/2 Stunden lässt sich die Sonne blickenmit den Sonnenstrahlen wird es gleich wärmer
Gleich nach der Brücke über den Stausee von Portomarin geht’s zur Sache, denn es geht ziemlich steil ein paar hundert Höhenmeter nach oben, was mir bereits am Anfang viel Puste kostet und ich sofort ins schwitzen komme.
Probleme bei den Bändern im rechten Fußgelenk zwingen mich von Beginn an eine Bandage anzuwenden, was ich aber schon seit meiner letzten Wanderung von Österreich nach Santiago kenne.
die letzten 12 km heute waren sehr zäh
11. Tag: 29 Km, 7 std 13 min
Freitag 21.2.2020, von Samos nach Hospital de Condesa
in der Früh brauche ich einfach meinen Kaffee, dann ist der Tag gerettetDer Herrgott meint es gut mit mir, er schickt mir jeden Tag die Sonne und das ist die beste Voraussetzung für einen wunderbaren PilgerTag
Bereits vor zwei Jahren, als ich von Österreich nach Santiago gepilgert bin, hatte ich in den 145 Tagen nur vier Regentage
mein Schatten ist mein stetiger BegleiterAn dieser Stelle habe ich mich vor sieben Jahren verirrt und bin statt rechts abzubiegen geradeaus gegangen; in der Früh war es war damals noch finster und so konnte dies leicht passierenam Abend gibt es meistens ein Pilgermenü
12. Tag: 37 Km, 8 Std 30 min
Samstag 22.2.2020, von Hospital de Condesa nach Villafranca
mein erster Kaffee, heut etwas verspätet Wegweiser am Caminoheut den höchsten Punkt erreicht, O Cebreiro alles im Leben hat seinen Sinn
Alles was im Leben passiert, hat einen Sinn, davon bin ich zutiefst überzeugt; auch das was ich hier mache hat seinen Sinn;
manchmal erkennt man ihn sofort, manchmal erkennt man den Sinn erst viel später, und fragen uns dann: wie konnte ich das nicht früher erkennen/ sehen?
und manchmal werden wir es vielleicht überhaupt nicht erkennen oder verstehen, weil wir als Menschen viel zu klein sind, um den großen Überblick über das Ganze zu haben
Durch 12 verschiedene Länder und über 7.500 km in ca 10 Monaten wird mich meine Wanderung von Finestere nach Jerusalem führen.
Start heute beim Faro km 0,00 bei Finestere Ortsanfang von Finestere die ersten Kilometer entlang des Meeres
Der 12. Februar erinnert mich an den 19. April vor zwei Jahren. Damals startete ich den ersten Tag meiner Wanderung von Österreich nach Santiago de Compostela, ich startete bei Tageshöchsttemperaturen von über 30° und 4.000 km vor mir, und heute sind es moderate 15° und circa 7.500 km vor mir;
ich habe großen Respekt vor dieser langen Strecke.
2. Tag: 33 km, 7 std 44 min
Mittwoch 12.2.2020, von Finestere nach Olveiroa
ein Österreicher auf dem Weg nach Jerusalem die Sonne ‚scheint‘ heut mein Begleiter zu sein
sehr schöne Eindrücke von Galicien
3. Tag: 36 km, 8 std 58 min
Donnerstag 13.2.2020, von Olveiroa nach Negreira
Begegnung mit dem Pilger Carlos Rios aus Portugal typisch galicisches Wetter, hängende Wolkenschwaden……und schließlich kam er doch, der Regen…und das war danach das Ergebnis
am 2. Tag schon Regen…
33 km bzw 36 km sind für den Anfang fast zuviel, aber nicht nur das Wetter oder die Motivation verleitete mich dazu – den Umstand, dass viele Herbergen zu dieser Jahreszeit geschlossen haben, muss man bei der Etappenplanung berücksichtigen.
Die heutige Unterkunftssuche gestaltete sich nicht gerade einfach; in ganz Negreira, ein Ort mit ca 7.000 Einwohnern, konnte ich ad hoc keine Herberge finden, also suchte ich mir dann ein Restaurant, denn hungrig und durstig war ich allemal. Zur Not, dachte ich, könnt ja ein Hotel auch genügen. Im Restaurant bekam ich die Info, dass die Albergue Municipal als einzige offen hat. Nachdem sich diese etwas außerhalb der Stadt befand, ließ ich mich von einem Taxi dorthinfahren, denn nach 38 km Tageswanderung hatte ich dazu keine Kraft mehr.
Die öffentliche Herberge war zu dieser Zeit leider nicht mehr besetzt, aber der Taxifahrer telefonierte für mich und erreichte eine zuständige Person, die mir dann in allerletzter Sekunde zu einem Bett verhalf.
4. Tag: 25 km, 5 std 50 min
Freitag 14.2.2020, von Negreira nach Santiago de Compostella
Ponte Maceiraein riesiges Frühstück hier hat wohl einer seine Schuhe vergessen in Santiago de Compostella angekommen
neben der Fusspflege muss auch für das leibliche Wohl gesorgt werden
es ist ein eigenartiges Gefühl, in die entgegengesetzte Richtung zu wandern;fast alle kommen mir entgegen, obwohl es zu dieser Zeit nicht viele sind. Es ist fast wie gegen den Strom schwimmen.
ein Streifzug durch Galicien, von Finestere nach Santiago de Compostella